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KFZ Open-Air
... oder was es heißt, ein Festival zu veranstalten.

Ein Erlebnisbericht von Volker Busch

Für die Besucher ist es Fun pur, die Bands sind klasse, die Stimmung spitze, Party vom frühen Abend bis spät in die Nacht.Für die Leute hinter den Kulissen endet aber erst spät in der Nacht die Spannung, die jetzt über Tage alle Akteure in ihren Bann gezogen hatte. Lässt man die Planung einmal außer acht, beginnt alles schon Tage vorher, der bange Blick in alle möglichen Wetterberichte, und dem Internet sei dank, da gibt’s ja mittlerweile genügend von. Also werden die Vorhersagen von wetter.de, dem Offenbacher Wetterdienst und einigen anderen zu Rate gezogen, immer in der Hoffnung, dass das Wetter hält und das Festival nicht buchstäblich ins Wasser fällt. Auch diesmal drohen wieder einzelne Gewitter, von Entspannung damit keine Spur. Aber davon lässt sich ja ein gestandener Festivalveranstalter überhaupt nicht beeindrucken.

Freitags geht’s dann richtig los, LKW`s bringen hunderte bunter Puzzleteile, Bänke, Zäune, Planen, Sonnenschirme, und was man sonst noch alles so braucht. Da steht so mancher Betrachter einschließlich mir dann doch etwas konsterniert davor und stellt sich die Frage, „und das soll bis morgen Mittag alles stehen???“. Aber zum Glück gibt’s zum einen genügend freiwillige Helfer und zum anderen auch noch drei bis vier Leute, die sich auch im größten Chaos nicht aus der Ruhe bringen lassen und den Überblick behalten. Und das ist auch bitter nötig... Aber oh Wunder, gegen Mittag nimmt das Festivalgelände langsam Form an, die Zäune stehen, lange Theken sind aufgebaut und auch die Biergärten sind gestellt. Zwischendurch geht immer wieder mal der Blick zum Himmel, wird das Wetter halten oder nicht. Sonnenschein wechselt sich mit dicken Wolken ab, aber wenn schon heute Regen, dann bitte jetzt und nicht heute Abend. Nachdem das Gröbste passiert ist, beginnen die Feinarbeiten, Leitungen werden gelegt, Schläuche gerollt, Lampen installiert und auch die unvermeidbaren blauen „Dixies“ bekommen ihre letzte Position. Die Spannung aller Beteiligten steigt, die ersten Bands rollen an und beginnen mit ihrem Soundcheck. Und das hat dann schon was sehr Beruhigendes, die Stimmung hebt sich und auch die dunklen Wolken, die noch kurz vorher ein paar Tropfen Regen abgelassen haben, verziehen sich nach Osten...
Und dann ist es endlich soweit, eine letzte Arbeitsbesprechung, jeder der vielen KFZties nimmt seinen Platz ein und dann ertönt das Zeichen: “doors open”. Die ersten Besucher kommen auf das Gelände, noch etwas verhalten zu Beginn, aber nachdem die erste Band dann die Bühne betritt und richtig loslegt, geht auch bei den Besuchern die Party los, die noch bis spät in die Nacht weitergehen soll. Und damit beginnt auch für und hinter den Theken der richtige Job, Becher werden gefüllt, Kisten geschleppt, aber wie schon während der gesamten vorhergehenden Zeit arbeiten auch hier wieder alle Hand in Hand, so als würden sie nie etwas anderes machen.

Da macht es denn einfach Spaß, dabei zu sein. Mit fortgeschrittener Zeit und damit einhergehendem Bierkonsum steigt auch die Stimmung, die Besucher werden immer ausgelassener, sie tanzen vor der Bühne und genießen einfach einen schönen Abend. Für uns hinter der Theke bedeutet dies aber auch, dass wir kaum mal eine kleine Pause haben, zwischendurch mal Zeit für einen kurzen Blick auf die Bühne, aber dann geht es auch schon weiter mit Bier ausschenken, Becher spülen und Kisten schleppen... Und dann betritt die letzte Band die Bühne, die Stimmung erreicht ihren Höhepunkt, tausende Hände recken sich in den Himmel und klatschen begeistert zur Musik. Und dann, was dabei ausgeschwitzt wird, muss ja auch wieder aufgefüllt werden, das heißt, an den Theken ist jetzt noch mal richtig viel los. Aber die gute Stimmung der Besucher überträgt sich auch auf die hinter der Theke, da werden Scherze gemacht, es bilden sich kleine Teams, die miteinander wetteifern, wer am schnellsten die meisten Becher spült, von Stress oder schlechter Laune keine Spur.

Und dann ist das Konzert auch schon vorbei, die Besucher verlassen nach und nach das Gelände, und das bedeutet auch für die vielen Helfer erst mal durchatmen zu können, sich mal setzen zu können und einfach mal Pause zu machen. Aber der Abend ist leider damit noch nicht zu Ende, während die Besucher im KFZ und davor weiter Party machen, beginnt für uns jetzt noch der Abbau. Da werden wieder Bänke zusammengeklappt, Schläuche eingerollt, leere Kisten in den LKW verladen und endlich, so gegen zwei in der Nacht, ist alles einigermaßen verpackt. Und dann sitzen wir da, die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, verschwitzt, erschöpft wird da erst mal in Ruhe ein Bier getrunken, und alle sind irgendwie froh, dass es erst mal vorbei ist. Aber eine halbe Stunde später ist die erste Erschöpfung dann schon wieder vergessen, und man hört die ersten Stimmen, dass man so was ja nächstes Jahr wieder machen könnte, zumindest vielleicht...
Denn, darüber sind sich alle einig, eine Stadt wie Marburg braucht solche Veranstaltungen, und wenn dann noch ein Veranstalter wie das KFZ mit seinen vielen Helferinnen und Helfern dahinter steht, kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen. In diesem Sinne hoffentlich bis 2009 (...und ich würde auch wieder hinter der Theke stehen).

Volker Busch

(PS: Anvisierter Termin: 30. Mai 2009)